Wie man in den Geschäften sieht, geht es ja langsam auf Weihnachten zu. Da haben wir uns gedacht: Eine Kinderküche für unseren kleinen Wurm wäre schön. Bei Bekannten wurde so eine ähnliche schon bestaunt und ausprobiert. Natürlich kann man auch einfach eine fertige kaufen. Aber aktuell hat mich einfach die Bastellaune gepackt. Und mal ehrlich, welcher Vater wäre nicht stolz wenn sein Kind Freude mit dem selbst gebauten Spielzeug hat.
Planung
Aktuell gibt es die Küche nur auf dem Papier.
Auf den ersten Blick wirkt sie etwas groß und wenig verspielt, doch die Maße halten sich in Grenzen. Ein Herd mit Kochplatten sowie ein Backofen gehöhren zum absoluten Standard bei Kinderküchen. Auch eine Spüle darf auf keinen Fall fehlen. Ein Bonus zu gunsten der Stabilität ist der Kühlschrank.
Höhe: 95 cm
Breite: 120 cm
Tiefe: 30 cm
Die vier einzelnen Elemente sind folglich jeweils 30 cm breit. Die Höhe der Arbeitsplatte beträgt 50 cm über Boden. Später werden dann wahrscheinlich Füße angeschraubt damit die Küche mit dem Kind wächst.
Verwendet wird günstiges Leimholz aus Kiefer oder Fichte. Auch Multiplex bietet sich an, war mir persönlich aber zu kostenintensiv.
Zum Schluss bekommt sie noch einen Anstrich mit Lack.
Nachtrag: In Holzoptik sieht die Küche meiner Meinung nach schöner aus. Meine Frau hat aber auf die Farbe bestanden.
Soweit zur Theorie. Doch wie sich das alles in der Praxis umsetzen lässt bleibt abzuwarten.
Update 1 – Die Kinderküche wird Wirklichkeit
Die ersten Elemente der Kinderküche sind fertig. Details wie Knöpfe und Griffe kommen natürlich erst zum Schluss. Besonders die Größe kann man jetzt deutlich besser einschätzen.
Eine erste Probe mit Kind ergab eine nahezu optimale Höhe der Arbeitsplatte.
Anfangs hatte ich noch Probleme mit der Wahl der richtigen Scharniere für die Türen und Klappen. Als beste Lösung hat sich jetzt Klavierband (Stangenscharnier) herausgestellt. Das sieht man fast nicht, bietet genug Stabilität und vor allem lassen sich die Türen gut öffnen. Einzig beim Spülschrank werde ich wohl auf normale Scharniere zurückgreifen müssen. Auf dem Bild sieht man noch einen frühen Versuch. Bei den Schubladen habe ich mir etwas mehr Mühe gegeben, da diese schon sehr genau werden sollten. Eine kleine Herausforderung waren die Bohrungen für die Dübel der Frontblenden. Hier muss man genau messen. Am Ende hat zum Glück alles gepasst. Die seitlichen Führungsnuten muss man gegebenenfalls anpassen. Das kommt darauf an welches Material man zur Verfügung hat. Leider fehlte mir eine geeignete Führungsschiene. Die zuerst geplanten Schienen aus einem alten Schrank waren leider zu lang und ließen sich nicht kürzen. Das ist mir leider zu spät aufgefallen und so waren die Schubladen ca. 1 cm zu schmal. Dies habe ich im nachhinein durch aufdoppeln im Schrank wieder kompensiert.
Demnächst geht es weiter geht es mit dem Regal und Kühlschrank.
Update 2 – Die Kinderküche wächst
Das Regalelement inklusive Mikrowelle ist nun fertig. Die vertikalen Stege sind mit Dübeln und Leim befestigt. So sieht man keine unschönen Schraubenköpfe.
Die Mikrowelle konnte ich leider nicht ganz nach Plan fertigen. Ein Ausschnitt in der Tür wäre viel zu klein geworden. Vielleicht wird da zum Schluss einfach ein Fenster aufgemalt. Um die Türen und Klappen geschlossen zu halten, habe ich kleine Magnethalter verbaut. Diese kennt man vielleicht noch von Omas alter Küche. Ich habe diese in der Kleinteilabteilung im Baumarkt für 0,50 Euro das Stück gekauft.
Der Kühlschrank steht auch soweit. Viel ist dazu nicht zu sagen. Die Zwischenböden sollten mit Dübeln montiert werden, damit man auch hier keine störenden Schraubenköpfe sieht. Einige Böden sind weiß, da ich diese noch da hatte und der Kühlschrank innen sowieso weiß gestrichen wird. Plexi wäre schöner gewesen. Auch hätte man dann mit Licht arbeiten können. Wer auch eine Küche bauen möchte, sollte das vorher bedenken.
Auch der Herd hat mittlerweile ein Upgrade bekommen. In dem Ausschnitt für das Sichtfenster befindet sich jetzt eine Hobbyglasscheibe. Diese ist in das Holz eingelassen um sie besser verblenden zu können. Ich bin mir aber noch nicht sicher ob ich das noch „schön“ mache.
Update 3 – Zusammenbau
Da die einzelnen Elemente nun fertig sind kann man sie ja schonmal zusammen stellen. Durch die massive Bauweise hält das auch erstmal ohne Schrauben. Nur die Rückwand wurde mit dem Regal verbunden. Der Rest ist quasi freistehend.
Nun ging es an die Details. Wasserhahn und Drehknöpfe bestehen aus einem Rundstab mit 4 cm Durchmesser. Der Auslass am Hahn ist nur 2 cm dick und wurde leicht schräg mit ihm verbunden. Dazu am besten ein Loch in der stärke des Auslasses bohren und diesen darin einkleben.
Die Schüssel gab es bei Pfennig Pfeiffer für 3 Euro und hat ca. 20 cm Durchmesser. Die Türgriffe sind von Ikea und kosten etwa 2 Euro für 6 Stück. Dafür sind sie aber leider aus Kunststoff. Der Griff am Herd ist auch von Ikea aber aus Metall und war dementsprechend etwas teurer.
Bei den Herdplatten haben wir lange überlegt was wir machen. Schlussendlich haben wir uns für eine „nichttechnische“ Lösung entschieden. Als Material kommt nun 3 mm dickes Moosgummi zum Einstatz. Der Durchmesser der Einzelnen Platten beträgt ca 12 cm. Dazu sind wir einmal mit dem Bastelmesser um die Müslischüssel gefahren.
Jetzt heißt es erstmal schleifen, schleifen, schleifen. Denn demnächst kommt der Anstrich.
Update 4 – Die Kinderküche bekommt Farbe
Mittlerweile strahlt die Küche in einem fröhlichen Lila. Innen ist sie komplett weiß. Als Fließenspiegel haben wir uns für eine Klebefolie mit Blümchenmuster in Pastellfarben entschieden.
Die Armaturen haben wir ein dunkles grau
Zu Weihnachten gab es dann die große Überraschung und alle Gäste wurden mit den exotischsten Speisen versorgt.