Für viele Lichtspielereien bieten sich digitale LED-Pixel an. Der Vorteil besteht darin, dass jede LED einzeln angesteuert werden kann. Dies ermöglicht etliche Möglichkeiten der Verwendung und Gestaltung. Tolle Beispiele dafür sind etwa das Ambilight oder Matrizen. Allerdings benötigt man dafür auch spezielle Controller die digitale LED-Pixel ansteuern können oder einen Raspberry Pi. Weiterhin braucht man natürlich auch noch eine Software die Befehle für den Controller erstellt. Für ein eigenes Ambilight haben mein Kumpel und ich dieses Layout für PLCC6 LEDs und WS2801 entworfen.
digitale LED-Pixel VS digitale LED-Stripes
Gleich vorweg: Heute lohnt sich der Aufwand für diese Platinen nicht mehr. Beim Chinamann (alternativ auch bei Amazon, aber teurer) gibt es digitale LED-Stripes mit WS2801 oder ähnlichen LED Treibern schon für wenige Euro pro Meter. Diese ersparen euch obendrein jede Menge Zeit, da die Vor- und Nachbearbeitung erheblichen Aufwand bedeutet. Außer es geht nur um eine geringe Stückzahl. Dann kann man aber auch fertige digitale LED-Pixel kaufen.
Hinweise
Dieser Beitrag sollte eher als Quick and Dirty gesehen werden. Wer in der Materie neu ist sollte sich mit ausführlicheren Tutorials befassen.
Achtung: Hautkontakt mit den Flüssigkeiten auf jeden Fall vermeiden. Bitte die Hinweise den Flaschen und Behältern beachten. Handschuhe benutzen und alte Sachen anziehen. Das Ätzmittel ist ein Umweltgift und darf nicht einfach weggeschüttet werden. Nach Benutzung nicht Luftdicht in einer Plastikflasche z. B. beim Schadstoffmobil abgeben. Jeder ist für sein Tun und Handeln selbst verantwortlich. Ich übernehme keine Haftung für eventuelle Schäden!
Layout drucken
Wir verwenden Transparentfolie und einen HP Laserdrucker. Um bessere Ergebnisse zu erzielen wurden 2 Folien gedruckt und exakt übereinander gelegt. Damit diese nicht verrutschen, sind sie mit Klebeband auf einer Glasplatte fixiert.
Die Platinen belichten
Mit einem alten Gesichtsbräuner dauert das bei uns ca. 2 Minuten. Bei größerem Abstand zu den Röhren, muss die Zeit entsprechend angepasst werden.
Platinen entwickeln
Einen Liter warmes Wasser (40°) mit 2 Esslöffel Rohrreiniger anmischen. Dies kann je nach verwendeter Marke auch unterscheidlich sein. Bei uns galt eher die Devise: „Viel hilft viel“.
Nicht vergessen gründlich zu mischen bevor die Platinen ins Bad kommen.
Nach wenigen Sekunden beginnen sich die Konturen des Layouts zu zeigen. Wichtig ist das Becken zu schwenken bis sich nichts mehr von der Platine löst. Anschliesend wird die Platine gleich mit Wasser abgespült.
Platinen ätzen
Wir haben Natriumpersulfat benutzt. Das Ätzbad wie auf der Flasche beschrieben anmischen. Eine Flasche reicht bei uns für 3 Mischungen.
Um uns das ständige schwenken zu ersparen, nutzen wir eine kleine selbst gebaute Ätzküvette mit Aquariumheizung und Strömerstein. Darin werden die Platinen geätzt bis sie fertig sind. Wie auf der Flasche beschrieben, ist eine Temperatur zwischen 45 und 50 Grad Celsius optimal. Mit der Zeit verändert sich die Farbe der Ätzlösung ins bläuliche. Das heißt sie ist langsam gesättigt und der Ätzvorgang dauert länger. Ab einem gewissen Punkt sollte die Lösung schließlich erneuert werden.
Die fertige Platine anschließend wieder mit Wasser abspülen. Nun kann man sie noch mit Spiritus abwischen um den restlichen Fotolack zu entfernen.
Platinen trennen
Das geht am besten mit einer Bandsäge. Habe ich aber nicht. Also musste mein noname Dremel herhalten. Diesen habe ich kurzerhand zu einer mini Kreissäge umgebaut. Dafür wurde er auf einem Brett fixiert. Hier kam wieder der 3D-Drucker zu gute. Das lässt sich aber auch andersweitig lösen. Trotzdem hier die Sketchup Projektdateien für die Halterung und den Sägetisch.
Platinen löten
Auf der Platine finden WS2801, PLCC6 LED, 3x 33OHM Widerstände sowie ein 1µF Kondensator Platz. Ich denke zum löten selbst braucht es keine erklärenden Worte. Nur ein Hinweis: Den IC und die LED habe ich zum löten mit einer Haarspange fixiert.