GTX 560 ti Lüfter defekt – Gehäuselüfter schafft Abhilfe

Letztens hat der Lüfter meiner betagten MSI GTX 560 ti Twin Frozr II den Geist aufgegeben. Was sich Anfangs durch ein immer lauter werdendes, auf und abschwellendes brummen bemerkbar machte, wurde nun unerträglich laut. Damit deutete die Grakfikkarte wohl unweigerlich darauf hin, dass das gute Stück ersetzt werden will.
Früher oder später geben eben alle Lüfter auf.

Problematisch wird die Sache aber erst durch den Umstand, dass eine Neuinvestition gerade jetzt nicht in Frage kommt. Schon seit einiger Zeit kommen für mich nur neue Karten im mittlerem Segment in Frage. Das hat einfach damit zu tun, dass mir andere Sachen wichtiger sind. Für aktuelle Spiele reicht das die nächsten paar Jahre allemal. Es muss ja nicht immer Ultra sein.

Als Nachfolger für meine 560 ti habe ich die Radeon RX 480 auserkohren. Nur leider lassen die guten Custom Modelle noch auf sich warten aber bis dahin lässt sich ja sicher was basteln… 😉

Also ran ans Werk und erstmal die defekten Lüfter demontieren.
Dazu ist schon ein wenig Fummelarbeit nötig, ist aber durchaus möglich ohne etwas zu beschädigen.

Versuch Nr. 1 – Intel Boxed Lüfter

Aus meiner Wühlkiste habe ich mir erstmal alle Lüfter angeschaut.
Die Wahl fiel auf 2 Boxed Lüfter von Intels 2. i-Generation, da diese vom Durchmesser genau in die Aussparung der alten Lüfter passten.
Hier habe ich die „Beinchen“ abgeknipps und den Lüfter knapp über den Lamellen mit Basteldraht befestigt.
Anschließend noch die Drähte ordnungsgemäß miteinander verlötet und mit Schrumpfschlauch isoliert.

Vergebens… , wie sich beim testen herausstellte. Unter Last (getestet mit Furmark) ging die Temperatur sehr schnell über 80. Bei 86 habe ich dann abgebrochen.
Problem an der Sache war anscheinend, dass die Luft nicht nach unten durch die Lamellen gepresst wurde, sondern zu den Seiten (geringerer Widerstand).

Versuch Nr. 2 – Gehäuselüfter

Also wieder die Wühlkiste bemüht.
Diesmal fiel die Wahl auf 2 identische 92mm Lüfter die ich (sicher genau für diesen Zweck 😉 ) aus einem Alten PC ausgebaut und vorsorglich aufbewahrt hatte.

GTX 560 TI Custom KühlerAlso wieder mit Basteldraht am Kühlkörper befestigt, Kabel gelötet und alles schick gemacht.
Der Test fiel schon deutlich besser aus. Nur eben leider nicht ausreichend. Bei einer Raumtemperatur von 24 oder 25 Grad (Ja, es ist gerade Sommer!) schafft es auch diese Konstellation nicht die Karte mit annehmbarer Lautstärke unter 80 Grad zu halten.

Die Fehlersuche war auch hier schnell beendet. Durch die größe der Lüfter stehen diese über die Lamellen über. Die Luft entweicht zum großen Teil über diese Lücke und nicht durch die Lamellen.

Wohl dem der einen 3D-Drucker sein eigen nennen darf. Ich gehöre leider nicht dazu…
Aber wer einen kennt der einen hat, dem ist auch geholfen.
Wer nicht, der muss sich andersweitig helfen, jedoch rate ich dringlichst von Heißleim oder anderen Temperaturunbeständigen Material ab.
Notfalls hilft sicher auch das gute alte Panzertape.

Lösung: Adapterplatte aus dem 3D-Drucker

Also den Messschieber ausgepackt und mit Sketchup eine Adapterplatte konstruiert.
Vorteil ist hierbei, dass die Lücken gut geschlossen werden können und es so deutlich schicker aussieht als einfach nur Lüfter mit Basteldraht. Wer sich mit Konstruktionsprogrammen auskennt kann sich in Design und Funktionaltität natürlich selbst ausleben.

Für alle anderen habe ich hier mein Projekt hochgeladen.

560ti Adapterplatte für 92mm Lüfter

Gedruckt habe ich das ganze aus ABS, da es im gegensatz zu PLA temperaturbeständiger ist. Ich würde zwar ausschließen, dass der gesamte Kühlkörper jemals in diesen Bereich kommt. Aber ich hatte dabei einfach ein besseres Gefühl, da die Platte mit Lüftern am Ende über Kopf an der Grafikkarte hängt.
Um Warping zu minimieren sind an den Ecken noch diese erweiterten Auflageflächen. Diese können nachher sauber weggebrochen werden.

Fazit:

Wer den Platz hat kann das sicher als Übergangslösung gebrauchen. Immerhin werden dafür locker 3 Slots Belegt. Für den Dauereinsatz empfehle ich jedoch besser gleich eine neue Karte zu Kaufen oder zumindest einen ordentlichen Nachrüstkühler, der dieser Aufgabe auch gewachsen ist. Leider ist man da schnell bei 40 Euro, die man auch zusätzlich für die neue Graka investieren könnte.

Nachtrag:

Die kleinen Halterungen haben leider nicht gehalten. Stattdessen wird die Gesamte Einheit jetzt von 2 Kabelbindern an den Heatpipes fixiert.